Instagram macht uns alle nicht zu Psychopathen

Ein Artikel kursiert dezeit durch’s Web: „Instagram macht uns alle zu Psychopathen“ lautet die kühne Behauptung von Laura Ewert über die „kaputteste App der Welt“. „Blödsinn!“, halte ich dagegen. Von einem unstrukturierten Zeitungsbericht lasse ich mir den Spaß nicht vermiesen.

Bilderrahmen

Quelle: Remzlas / Photocase

Es geht um Stalking, um Elisabeth von Thun und Taxis, um käufliche Blogger, um Einrichtungsstil und darum, wie man sich als junge Mutter zu verhalten hat oder eben nicht. Was das alles miteinander zu tun hat? Genau, nichts. Für die Autorin aber schon – all das soll uns zeigen, wie böse Instagram ist. Schauen wir uns einmal näher an, was sie so schreibt.

„…es ist die schädlichste, die böseste und die kaputteste App, denn sie macht süchtig nach einer Lightversion des Stalkings. Und sie zerstört das Glück durch seine permanente Verbildlichung.“

Aha. Bilder schießen macht also unglücklich. Und jeder, der Instagram hat, schießt permanent Bilder. Klar, die App macht und ja auch ALLE zu Psychopathen. Ob hier nicht ein bisschen viel verallgemeinert wird…? Extreme gibt es überall, längst nicht nur im Internet. Bisher hat bei mir zumindest noch kein einziges Bild mein Glück zerstört, im Gegenteil: Instagram bietet die Möglichkeit, schöne Erinnerungen festzuhalten. Ich schaue in einer stillen Minute gerne durch meinen Feed und erinnere mich an sonntägliche Spaziergänge oder das leckere Stück Kuchen in meinem Lieblingscafé. Unglücklich macht mich das nicht, da muss ich Frau Ewert enttäuschen. Und zum Thema Stalking: Als erwachsener Mensch darf jeder selber entscheiden, wie viel er von seinem Leben preisgeben möchte. Instagram zwingt niemanden, Urlaubsbilder zu zeigen oder den eigenen Partner bei einem Küsschen auf die Wange abzulichten. Dafür haben wir doch Facebook, nicht wahr? ;-) Im Ernst: Ich kann entscheiden, was ich poste, und ich kann entscheiden, wem ich folge. Aus die Maus. Als Stalking habe ich das Ganze noch nie betrachtet, Stalking ist übrigens eine Straftat und wird als das „beabsichtigte und wiederholte Verfolgen und Belästigen eines Menschen“ verstanden, „sodass dessen Sicherheit bedroht und er in seiner Lebensgestaltung schwerwiegend beeinträchtigt wird“, so die Definition der Beratungsstelle der Polizei. Also: Keep calm and come back to reality – es geht um weichgezeichnete Bildchen und nicht um Nachstellung oder Bedrohung einer Person.

„Es sind die immer selben Inhalte, die uns sorgen sollten, weil sie zu einer Norm werden. Weil sie uns hetzen und verhöhnen. […] Eine eigene Ästhetik hat sich so in den letzten Jahren entwickelt und um diese herum werden nun Lebenswirklichkeiten geformt, die kein Scheitern erlauben.“

Irgendwer setzt immer Normen. Waren das in den Neunzigern noch das Fernsehen und bunte Zeitschriften, hat sich nun wohl oder übel doch das Internet durchgesetzt. Eine App zu verteufeln, weil ihre Nutzer neue Leitlinien setzen, halte ich für äußerst konservativ, spießig und ziemlich zurückgeblieben. Man sollte sich nie vor Neuem scheuen und ich frage mich, wieso die Autorin das tut. Wenn ihr IKEA-Schafsfelle und Egon-Eiermann-Stühle nicht gefallen, müssen selbige in ihrer Wohnung ja keinen Platz finden. Sie fühlt sich verhetzt und verhöhnt? Sorry, aber ich kann nicht verstehen, warum. Es ist doch immer so: Bestimmte Dinge gelten als schön, die einen finden sie tatsächlich schön, die anderen eben nicht und grenzen sich davon ab. Und wer bitte hat behauptet, bei Instagram sei kein Scheitern erlaubt? In meiner Instagram-Timeline tauchen immer wieder Fragen und Probleme auf, die sich vielleicht in einer Community (und genau das ist Instagram!) lösen lassen. Die böse App formt keine Lebenswirklichkeiten, ein jeder selbst formt seine Leben und lebt seine Wirklichkeit. Und die findet bestimmt nicht auf Egon-Eiermann-Stühlen statt…

„Frauen mit Babys posten natürlich Bilder vom Meeting und vom morgendlichen Joggen, denn all das macht man als erfolgreiche Frau wieder, sobald das Kind ein paar Wochen alt ist.“

Wenn ich tippen darf: Frau Ewert hat keine Kinder. Oder sie hat welche und hat nach der Geburt ihren Popo nicht hochbekommen, um Sport zu treiben. Das findet ihr fies? Zugegeben, ich auch. Aber ich finde ihr Urteil über junge Mütter genauso fies, und es hat meines Erachtens in diesem fürchterlichen Artikel überhaupt nichts zu suchen. Wie ich die Zeit mit meiner Familie plane und organisiere, was ich davon im Internet zeige und wann ich arbeite, bleibt einzig und alleine mir überlassen. Ich finde es eine Frechheit von ihr, solche Äußerungen zu tätigen.

„Ein subtiles Inhaltsdiktat, das für einige Nutzer, sie nennen sich meist Blogger, mittlerweile zum lukrativen Geschäft geworden ist. […] Und zwar, indem sie Neid generiert. Blogger machen nicht Werbung, weil sie bekannt sind, sondern sind bekannt, weil sie Werbung machen. Die übrigens selten von der Zielgruppe als solche erkannt wird. […] Ein Paket mit der neuen Gesichtscreme an Bloggerin XY in Krefeld zu versenden, ist günstiger und zielführender als jede Anzeige in einem Frauenmagazin.

„Sie nennen sich meist Blogger“, genauso wie Frau Ewert sich wahrscheinlich auch selbst „Journalistin“ nennt. Irgendwie beschleicht mich das Gefühl, die Autorin nimmt Blogger nicht ernst und hat nichts als ein müdes Lächeln für sie übrig. Schade! Und da haben wir’s wieder: Wir sind alle käuflich, haben keine eigene Meinung und sind nichts als billige Werbetricks. Eigentlich eine ganz andere Baustelle, aber hey: Packen wir’s einfach in den Artikel mit den Instagram-Psychopathen. Ich weiß ehrlich nicht, was diese Äußerung hier zu suchen hat – ich bin nämlich kein Psychopath, nur weil mir letzte Woche die Gala Box zugeschickt wurde. Aber was ist überhaupt ein Psychopath? Per Definition weisen Psychopathen schwere Formen dissozialer oder antisozialer Persönlichkeitsstörungen auf. Instagram macht uns also zu gestörten Menschen – ich weiß ja nicht, welche Accounts sich Frau Ewert da angeschaut hat, aber ich hoffe, ich habe bei meinen Abonnenten noch keine bleibende Schäden hinterlassen. Auch zu der Sache mit dem Neid möchte ich noch ein paar Takte loswerden: Bis zu diesem Artikel kam ich überhaupt nicht auf die Idee, dass ich andere Menschen mit meinen Bildern neidisch machen könnte. Klar zeige ich gerne schöne Dinge, in meinem Fall vornehmlich aus dem Beauty-Bereich. Aber ich platze doch auch nicht vor Neid, wenn ich mir die Beauty-Seiten in der Couch oder der Instyle angucke…?! Immerhin bekommen meine Leser auch gleichzeitig meine Meinung zum jeweiligen Produkt dazu, und die ist längst nicht immer positiv. So viel zu den Frauenmagazinen und den Bloggern.

Das Perfide ist, dass mit den professionellen Instagram-Auftritten ein Reichtum und Lifestyle präsentiert und dann von den Hobby-Instagrammern imitiert wird, der real nicht existieren muss.“

Also bitte – wer glaubt, Instagram ist real life, der glaubt auch, dass all die hübschen Mädels in der Glamour, Vogue und Elle völlig ungephotoshopped sind. Na, merkt ihr was? Wir werden überall ein klein wenig veräppelt, und eigentlich wollen wir das doch auch so. Ich schaue mir in meiner Freizeit gerne die schönen Dinge des Lebens an, daran ist doch nichts verkehrt. Ich finde sogar, dass man auf Instagram eher noch einen Einblick in die Wirklichkeit bekommt, als wenn ich mir renommierte Magazine am Kiosk kaufe. Denn hinter den Accounts stecken echte Leute, Leute wie du und ich. Wir sehen Selfies mit Augenringen, Frauen im Wartezimmer beim Arzt (ja, jeder wird mal krank…) und „OOTDs“ von H&M und Primark statt von Gucci und Prada, wie sie die renommierten Frauenmagazine zeigen.

So, das wäre also meine bescheidene Meinung zur Diskussion um den Instagram-Psychosen-Artikel. Vielleicht noch abschließend: Klar mache ich mich auch manchmal über das hübsch inszenierte Müsli mit den obligatorischen Haferflocken und den Blaubeeren lustig, aber im Großen und Ganzen bin ich gerne bei Instagram. Die App dient mir als Inspirationsquelle und Trendsetter, ist aber gleichzeitig auch so herrlich alltäglich. Die Leute, denen ich folge und die mir folgen, führen alle ein normales Leben mit Höhen und Tiefen und kommunizieren das auch auf ihrem Profil. Ich glaube, niemand ist so stumpfsinnig und glaubt tatsächlich, dass das Leben hinter einem Account immer zu hundert Prozent perfekt läuft, nur weil der Valencia-Filter die frischen Schnittblumen weichgezeichnet hat… Denn wer das annimmt, der hat wohl wirklich ein psychisches Problem!

Was denkt ihr über den Artikel „Instagram macht uns alle zu Psychopathen“? Hat die Autorin recht mit dem, was sie schreibt? Oder übertreibt sie mit ihren Darstellungen? Ich bin gespannt, was ihr dazu zu sagen habt.

20 Kommentare
  1. Mia
    Mia sagte:

    Vielen Dank für deine Auseinandersetzung mit dem Artikel der Frau Ewert. Ich finde den Artikel von Ewert ist eine Provokation und sehr überspitzt und dadurch ziemlich lustig. In einigen Fällen erkennt man sich doch schon darin. Klar gebe ich dir Recht, dass es teilweise wirklich übertrieben ist, denn selbstverständlich macht Instagram Spaß und klar können wir auch selber entscheiden, welche Dinge wir öffentlich zeigen und was wir lieber verbergen. Das macht man auch ohne Internet!

    Ich kann allen raten, diesen Artikel nicht zu ernst zu nehmen. Lacht darüber und zeigt uns weiterhin eure Bilder!

    Liebe Grüße Mia

    Antworten
  2. Madeleine
    Madeleine sagte:

    Diesen Artikel von Frau Ewert habe ich auch gelesen (zu viel Zeit auf der Arbeit :D) und ich muss sagen, ich kann sowohl von ihr Argumentationspunkte annehmen als auch von dir. Jedenfalls fand ich den Artikel von Frau Ewert sehr faszinierend und vor allem toll, dass du diesen hier aufgegriffen hast. Ich denke auch, dass Instagram Neid generieren soll (kenne da auch so eine ganz spezielle „Freundin“ bzw. Bekannte, welche immer ihren Hintern und sich selbst fast nackt fotografiert um anzugeben wie dünn sie ist. Und die, um ihr neues Armband zu zeigen ein Bild macht, auf dem fast nur ihre Brüste zu sehen sind aber kaum das Armband. Bei solchen Menschen ist Instagram in Psychopathie augeschlagen. Die posten auf Teufel komm raus jeden Tag etwas und leben nur noch für Spiegel-Selfies und ihr Essen in Szene zu setzen. Das finde ich arm und nicht Zweck dieser Anwendung. Man sollte schon im wahren Leben bleiben.
    Und mir macht es auch manchmal Druck weil ich denke, oh nein ich habe keine Schnittblumen, die muss ich erst kaufen um die fotografieren zu können und da fängt es an, komisch zu werden. Es ist sicher nichts dabei sein normales Leben zu fotografieren aber denke schon, dass viele eben nicht differnzieren können und denken: Das leben dieser Menschen besteht nur aus perfektem Essen, perfekten Outfits, Luxuszeug etc. Aber ich bin auch sicher dass Frau Ewert ein Stück weit übertreibt, weil es von jeweiligen Umgang der Menschen mit der App abhängt. Und weil man eigentlich differenzieren können muss, was real und was gestellt ist. Und ich mag es auch, mir Bilder auf Instagram anzuschauen zur Inspiration für neue Outfits, neue Deko. Schöne Dinge machen eben glücklich also ist es total schön diese zu teilen…:)

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  3. Isa
    Isa sagte:

    Ich habe soeben den Artikel selbst gelesen und ich muss sagen, du sprichst mir aus der Seele! Ich schaue mir so gerne nochmal meine Bilder an und erinnere mich zurück. Fotos sind eine der schönsten Dinge der Welt. Sie sagen mehr als tausend Worte und lassen so viele Gefühle wieder aufkommen. Was ist denn schlimm daran, Bilder eines schönen Abends mit Freunden oder der ersten Sonnenstrahlen zu posten? Instagram ist meine liebste App. Klar, ich bin durchsichtig, wenn ich mein Privatleben poste, doch was ist daran denn so schlimm? Es gibt so viel Leid auf der Welt, darf man da nicht mal glückliche Momente festhalten?
    Liebe Grüße :)

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  4. Terry
    Terry sagte:

    Ich weiß nicht ob man den Artikel von Frau Erwert so überaus ernst nehmen sollte. In meinen Augen greift er in erster die Plattform und nicht die Nutzer an sich geschweige denn jedes einzelne Bild, das jemals gepostet worden ist, an. Evtl. erregt er auch nur bei denen Aufmerksamkeit, die sich von Artikel geradezu persönlich angegriffen fühlen weil sie sich in den genannten Klischees wiedererkennen?! Ja! Es sind Klischees… und ein etwas überspitzter Titel, aber warum als überzeugter Insta-Nutzer dem soviel Aufmerksamkeit schenken und sich rechtfertigen? Und ja, diese Plattform kann Spaß machen, und die denen es keinen Spaß macht müssen sie auch nicht nutzen. Aber was ist mit denen die tatsächlich neiden, die tatsächlich „light-stalking“ betreiben? Sind sie egal? Mir tun sie leid…aber sie haben wahrscheinlich auch im richtigen Leben diese Probleme.
    Was ich eigentlich sagen will: es ist NUR eine Plattform, weder die Insider noch die Outsider sollten das was auf ihr oder über sie gepostet wird so ernst nehmen. Wichtig ist das solche Diskussionen ohne Einbezug bestimmter Personen (Namensnennung) oder persönlicher Angriffe möglich sind, denn GENAU DA hilft der schönste Filter nicht.

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  5. Caro
    Caro sagte:

    Klasse Artikel! Jeder so wie er mag. Wem Instagram nicht passt, soll gehen. Lasst doch bitte den Leuten ihren Spaß und urteilt nicht vorschnell.

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  6. Ritchie Blogfried Pettauer
    Ritchie Blogfried Pettauer sagte:

    Der Artikel scheint dich getroffen zu haben. Ja, natürlich hat Laura einiges überspitzt – was meiner Ansicht nach bei einem Artikel zu diesem Thema auch ein legitimes Stilmittel ist.

    Also bitte – wer glaubt, Instagram ist real life, der glaubt auch, dass all die hübschen Mädels in der Glamour, Vogue und Elle völlig ungephotoshopped sind. Na, merkt ihr was? Wir werden überall ein klein wenig veräppelt, und eigentlich wollen wir das doch auch so.

    Wirklich? Wir wollen veräppelt werden? Wirfst du der Autorin nicht ein paar Zeilen vorher Pauschalisierungs-Tendenzen vor?

    Ich schaue mir in meiner Freizeit gerne die schönen Dinge des Lebens an, daran ist doch nichts verkehrt.

    Hab ich irgendwo was überlesen? Finde die Stelle im Originalartikel nicht, die besagt, es wäre verkehrt, sich in der Freizeit schöne Dinge anzuschauen.

    Und da haben wir’s wieder: Wir sind alle käuflich, haben keine eigene Meinung und sind nichts als billige Werbetricks. Eigentlich eine ganz andere Baustelle, aber hey: Packen wir’s einfach in den Artikel mit den Instagram-Psychopathen. […] ich bin nämlich kein Psychopath, nur weil mir letzte Woche die Gala Box zugeschickt wurde.

    Mit diesen drei Aussagen bestätigst du eigentlich alles, was der von dir kritisierte Artikel behauptet: Jegliches Fehlen kritischer Distanz, die fröhliche Überzeugung, dass man selber ja sowieso viel smarter sei als die breite Masse, die vielleicht auf Inszenierungen reinfällt… natürlich ist kein Netzwerk böse oder gut, aber Instagram fördert nun mal bestimmte Native Advertising Tendenzen – muss man das super finden?

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    • Till
      Till sagte:

      Bei instagram würde dein Kommentar ein Herzchen von mir bekommen ;)

      Marie Theres-Schindler scheint den WELT-Artikel kein bisschen verstanden zu haben, sondern beweist anschaulich, wie sehr Ewerts zugegebenermaßen provokante Thesen ins Schwarze treffen.

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    • Jenny Karfi
      Jenny Karfi sagte:

      Seit es Menschen gibt, versuchen diese ihr Leben festzuhalten. Angefangen von der Höhlenmalerei bis zur heutigen digitalen Fotografie.

      Die Frage ist doch nur eine. Wieso haben die Nutzer dieser App den Drang ihre Fotos mit der „ganzen Welt“ zu teilen?

      Die Argumentation, dass man sich gerne später die Bilder anschaut und in Erinnerungen schwelgt, ist doch einfach lächerlich und haltlos. Wenn man es deshalb macht, dann könnte man seine eigenen Fotos auch im Fotoalbum, PC oder Handy anschauen.

      Ist es nicht eher der Drang, sich und die Dinge im eigenen Leben darzustellen? Gestellte Bilder von ganz Alltäglichem spiegeln doch nur, dass diese Personen nicht zufrieden sind mit dem realen Leben und es „aufzumöbeln“ versuchen. Ansonsten sehe ich das als puren Exiobitionismus.

      Diejenigen, welche folgenden sind schlichtweg Gaffer. Nichts Anderes als jene, welche bei Unfällen u.ä. daneben stehen schauen, aber nie auf die kommen dass sie eingreifen könnten.

      Im Prinzip tun mir beide leid. Doch entscheiden sollte es Jeder selber, wenn man erwachsen ist. Schlimm finde ich, dass junge Mädchen ab 12 Jahren schon eine Scheinwelt vorgegaukelt wird. Gefährlich eben weil es ganz „normale“ Menschen sind und durch wenig Lebenserfahrung dies oft nicht unterschieden werden kann.

      Antworten
  7. Maria
    Maria sagte:

    Danke für diesen Artikel!
    Ich bin wirklich baff.
    Der Artikel ist so negativ behaftet, dass mir beinahe die Spucke wegbleibt.
    Es ist doch wohl jedem selbst überlassen, ob er Instagram nutzt und wie viel er auf dieser Plattform über sein Leben und seine Privatsphäre preisgibt. Stört es mich, gucke ich weg, scrolle weiter und ignoriere das Gesehene. Das ist doch das Schöne an dieser Welt, ich habe die Wahl.
    Sorry Frau Ewert, bin ich nun psychopathisch!?

    Antworten
  8. Kati
    Kati sagte:

    Ich finde schon, das die Welt-Autorin viel wahres anspricht. Natürlich prangert sie sehr plakative Extrembeispiele an, aber ich find Instagram auch nicht so toll – es ist einfach völlig unnötig, ständig soviel aus dem eigenen Leben preiszugeben und „Fotos von Essen“ zu machen :D das hat einfach keine Substanz und keinen Mehrwert, ist inhaltslos und langweilig.

    Das trifft natürlich nicht für alle zu, die diese App nutzen, aber es ist numal eine Art Selbstdarstellungszwang und den find ich fraglich. Die Einstellung der Autorin zu Bloggerinnen find ich jedoch scheiße, außerdem hat das eine mit dem anderen NICHTS zu tun (Blogs sind sehr viel redaktionelle und gestalterische Arbeit, Instagram hingegen ist ein schnelles Bildchen samt Filter und Hashtag).

    Aber andere können besser formulieren als ich, ich verlinke mal diesen wirklich lesenswerten und lustigen Post: http://schmarotzerhummel.blogspot.de/2015/02/show-your-perfektness-dont-be-menschlich.html ;)

    Antworten
  9. Evelyne/BlushesandMore
    Evelyne/BlushesandMore sagte:

    Beide Daumen hoch für deinen Post!!!
    Ich finde den Artikel maßlos übertrieben, mehr kann ich dazu eigentlich gar nicht sagen. Niemand zwingt einen, jeden Schritt des Alltags auf Instagram hochzuladen und zu dokumentieren, und wer das gerne möchte – bitte sehr! Ist doch jedem selbst überlassen!
    Ich poste auch gerne auf Instagram, und ich traue mir selbst zu mein Postingverhalten so einzuschätzen, dass es für mich in Ordnung ist, dass ich nur das von mir preisgebe, was ich gerne möchte.
    Außerdem gibt es auch im Real Life Psychopathen die andere Menschen stalken, da braucht es kein Instagram dazu…
    Man kann eben alles übertreiben!
    Liebe Grüße,
    Evelyne

    Antworten
  10. Beatrice
    Beatrice sagte:

    Hey Hey :) ich finde diesen Artikel von Ewert sowas von treffend! :D Ich glaube du warst sehr sehr sauer & empört, als du das gelesen hast & hast dich vielleicht verletzt oder in eine Ecke gedrängt gefühlt – irgendwie abgestempelt. Ich kann das nicht unterschreiben. Für mich bist du eine sehr gute Bloggerin mit einem gesunden Verstand. Ich folge dir gern bei Instagram, weil ich dadurch besser deinem Blog folgen kann :) aber ich habe Ewerts Artikel eher als eine sarkastische Darstellung verstanden. & diese finde ich mehr als treffend. Ich folge vielen Menschen bei Instagram (genau so gern, wie ich in der Sonne im Café sitze, die Menschen beobachte & mir Lebensgeschichten zu ihnen ausmale). & die meisten unter ihnen, drappieren ihr Leben wie beschrieben. Das Leben wird von vielen selbst verschönert , damit sie es lebenswerter finden. Wenn es ihnen hilft? Warum nicht? Dadurch entsteht lediglich Voyeurismus & nicht ganz so stabilie Persönlichkeiten streben diesem Perfektionismus nach… So könnte ich es mir vorstellen. & ganz ehrlich. Ich drappiere meine Bilder bei Instagram ebenfalls! :D
    Manche Blogger lassen sich bestimmt durch solche Päckchen kaufen. Schreiben dann gute Bewertungen für diese Marken. Das kann ich mir sehr gut vorstellen.
    Alles in allem würde ich diesen Artikel nicht als Kampfansage benennen sondern eher als zeitgenössische Darstellung! :)

    Bleib so wie du bist!

    Antworten
  11. Ruth
    Ruth sagte:

    Super Artikel.
    Mich nervt zwar Instagram, aber aus anderen Gründen.
    Eher dieses „Folgst du mir – folge ich dir“ stört mich!
    Ich gucke mir gerne das tolle Leben anderer an und wenn ich mir das nicht leisten kann, aber unbedingt will, dann muss ich mehr arbeiten.
    Ansonsten ist die App einfach Inspiration für mich.
    Ich finde, dass der Artikel aus der Welt ziemlich unreflektiert über Blogger herzieht und das auch in den Kommentaren Blogs sehr zerrissen werden.
    Entschuldigung, wenn ein Blogger Tagescreme XY bekommt, er steckt ja auch viel Arbeit und Mühe in den Blog, sodass es okay ist, wenn er mal was zurück bekommt. Finde ich!
    Liebe Grüße
    Ruth

    Antworten
  12. Shelynx
    Shelynx sagte:

    Hab vielen Dank für diese interessante und gute Auseinandersetzung mit dem Text. – Ich habe sie neugierig gelesen und möchte mich bitte auch gern gegen den „Teufel Instagram“ wehren. Natürlich ist unsere Zeit oberflächlich… aber was man gern vergisst… wir entscheiden ja selbst, wem wir folgen, welche Bilder wir sehen und vor allem: unsere Reaktion darauf! – Ich habe durchaus auch Kritik an Instrgram (bzw. vereinzelten Usern), finde unsere Konsumkultur (trotz Beautyblog) nicht nur gut und finde es manchmal schon auch für mich nicht unwichtig, wer folgt mir eigentlich, wer sieht meine Bilder und gibt es Notwendigkeit, mich mehr zurück zu halten oder zu „schützen“. ABER … das sind alles Dinge, die ICH tun kann oder müsste… bei denen ICH meinen Konsum entscheide, meine Bewertung und meine Reaktionen. – Unsere Umwelt schützt uns nicht durch Verzicht oder Abstinenz. genau betrachtet ist das sogar „Vermeidung“, denn man kann nie lernen funktionale Strategien im Umgang aufzubauen. Wir sollten Kinder erziehen, die denken können und Inhalte unterstützen, die uns gefallen und gut tun. Dafür braucht es (und brauchte es schon immer) die Dialektik von Gegensätzen… Weder sind Computerspiele Schuld am Amoklauf eines Schülers, noch ist Harry Potter der erste Schritt zum Satanismus (tatsächlich von einer Dame einer christlichen Sekte auf einer Geburtstagsfeier gehört)… Noch ist ein Messer eine Mordwaffe… Wir schneiden damit Brot, wenn wir es richtig benutzen.

    Antworten
  13. Anna
    Anna sagte:

    Also ich denke ihr habt beide ein wenig Recht sowohl als auch Unrecht.
    Gerade weil „echte Menschen“ hinten den Accounts stecken ist dies für viele sehr viel realer als Zeitschriften und gibt somit auch mehr Anreiz für Neid („ach Mensch was erleben die alles für schöne Ausflüge, sind sportlich, healthy, haben Spaß. Während mein Leben voll langweilig ist“) was bei einer Werbung zb für teure kleidung/Make-up/Urlaub etc. nicht so direkt passieren würde. Klar kann man das alles auch schön finden, aber nur weil es beworben wird heißt es noch lange nicht, das andere es auch haben und man der gefühlt „einzige“ ist der es sich nicht leisten kann.
    Natürlich sollte man Instagram mit einer gewissen Portion Realität sehen, tuen sicher viele aber nicht (besonders Menschen die sowieso schon eine labile Persönlichkeit haben). Ich denke was die Autorin meint ist nicht unbedingt dass sich Probleme für den poster ergeben, sondern eher was Posts in den Lesern/Abonnenten auslösen. Und ich denke sehr wohl das es wichtig ist das auch als Blogger/Poster zu bedenken bzw sich einfach einzugestehen dass es eben schon dazu führt potentiell mehr Neider zu generieren und damit ggf psychische Probleme bei manchen zu verstärken. Im Einzelfall wohl eher unproblematisch, da Instagram jedoch zu einem massenphänomen geworden ist schon fast ein „gesellschaftsproblem“. Ob davon nun alle Psychopathen werden sei dahingestellt, soll aber wahrscheinlich hauptsächlich in überspitzter Weise auf das Gefahrenpotential hinweisen.

    Antworten
  14. Franzi
    Franzi sagte:

    Danke für diesen Text! Danke, Danke, Danke! Du sprichst mir so aus der Seele. Ich dachte beim Lesen des Welt-Artikels, ich sehe nicht richtig. Man merkt dem Artikel die negative Grundeinstellung richtig an – furchtbar.

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