Meine Top 5 Serien für dunkle Herbstabende
Es wird früh dunkel, Regen prasselt gegen die Scheiben und der frisch aufgebrühte Pflaume-Zimt-Tee zieht gerade durch. Perfekte Voraussetzungen für einen Serienabend! Wenn ich keine Lust auf Rausgehen, Kino oder Restaurant habe, mache ich es mir liebend gerne drinnen gemütlich. Dann ziehe ich meinen kuscheligsten Pyjama an, wickel mich in eine dicke Decke und los geht’s. Welche Serien ich dabei besonders gerne suchte, verrate ich euch im Folgenden!
Voraussetzung: Get cosy!
Wenn die Hausarbeit erledigt und die Kinder versorgt sind, kann es losgehen. Entweder ich schaue Prime oder Netflix auf dem Tablet beziehungsweise auf dem Laptop, oder aber ich greife zur guten alten DVD und schalte den Fernseher an. Meist kommt Linus noch dazu und will mit mir kuscheln – aufs Sofa darf er zwar nicht, aber seine Streicheleinheiten bekommt er natürlich trotzdem. :-)
Selbstverständlich gehört auch gemütliche Kleidung zu einem perfekten Serienabend dazu. Mein grauer Pyjama mit weißen Pünktchen kommt von Hunkemöller und ist super bequem. Der V-Ausschnitt ist mit Spitze gesäumt und die Hose weist einen lockeren Schnitt auf. Bei Hunkemöller findet ihr nicht nur eine große Auswahl an Pyjamas, sondern auch an kuscheliger Homewear – jetzt kommt wieder die Zeit, in der man sich zu Hause ohne schlechtes Gewissen annehmlich machen kann! Schnappt euch also einen heißen Tee und leckeres Popcorn, zündet eine Kerze an und vereinnahmt das Sofa.
Nun möchte ich euch aber nicht länger auf die Folter spannend und präsentiere euch meine fünf liebsten Serien für dunkle Herbstabende. Ich habe bewusst keine ganz neuen Serien gewählt, weil ich der Meinung bin, dass man auch bei den älteren echte Schätze finden kann – das hat den Vorteil, dass nicht jeder von den aktuellsten Ereignissen redet und man somit auch nicht an jeder Ecke gespoilert wird. :-)
1 – Lucifer
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber schon binnen der ersten Minute einer Serie weiß ich, ob ich sie mag oder nicht. Bei (Hör-)Büchern ist das übrigens genau so, ich quäle mich nie durch irgendetwas hindurch, sondern merke gleich zu Anfang, ob der Funke überspringt oder nicht. Bei Lucifer war das so – ich hätte eine Folge nach der anderen gucken können.
Lucifer ist niemand geringerer als der Teufel persönlich. Gemeinsam mit Detective Chloe Decker ermittelt er bei der Polizei und lässt dabei hin und wieder seinen übersinnlichen Fähigkeiten freien Lauf. Die Geschichte ist gespickt mir Lügen und Intrigen, mit Liebe und Hass, mit Witz und Charme. Zugegebenermaßen sind die Kriminalfälle nicht die spannendsten oder originellsten, sie stehen aber auch eher im Hintergrund. Es geht darum, wie sich der gefallene Engel Lucifer mit seiner Familie und seinen „Freunden“ (Gott und seiner Frau, seinen Brüdern und Dämonen, seiner Psychologin,…) auseinandersetzt. An manchen Stellen wird vielleicht ein wenig too much in die Trickkiste gegriffen, aber insgesamt habe ich von Staffel zu Staffel mitgefiebert und es gab doch einige überraschende Wendungen. Mit Religion und Kirche muss man übrigens nicht viel am Hut haben, um bei Lucifer folgen zu können!
2 – Grey’s Anatomy
Hach, Grey’s. Wer kennt sie nicht, die Story um Meredith Grey und ihren McDreamy! Ich bekam einst zum Nikolaus alle DVDs bis zur 10. Staffel geschenkt und somit war der Advent gerettet. Entdeckt hatte ich die Serie damals bei Watchever (hieß das so, gibt’s das noch…?) als ich mit einer Blinddarmreizung das Sofa hüten musste. Ich zappte durch die Serien und blieb bei Grey’s hängen, die allerdings kurz darauf aus dem Programm genommen wurde. Fun Fact: In einer der ersten Staffeln muss ein Arzt eine Blinddarm-OP durchführen und verkackt es. Ich habe daraufhin beschlossen, dass es bei einer Reizung bleiben sollte und ich keine OP wünsche. :-P
Wie dem auch sei – durch alle Staffeln hindurch werden junge Ärzte in ihrem Klinikalltag begleitet, der sie alsbald eng zusammen schweißt. Es gibt Freunde und Feinde, was sich aber auch schnell genau umkehren kann. Jeder junge Arzt macht eine Entwicklung durch, sowohl fachlich als auch privat. Talente werden (ver-)kannt, es gibt Neid und Missgunst, es finden sich Pärchen, man streitet und kann sich im Klinikalltag doch kaum aus dem Weg gehen. Ich muss gestehen, dass ich nach Staffel 10 nicht mehr weiter schauen wollte – ich hatte einfach genug gesehen. Die Story wiederholt sich irgendwann nur noch, dann hat jeder mit jedem und fast alle Intrigen wurden irgendwie schon einmal durchgespielt. Meiner Ansicht nach ist die Serie schlichtweg „fertig“ und man sollte sie nicht noch weiter ausschlachten. Stattdessen gilt es, die wunderschönen ersten Staffeln zu genießen, wenn sich die Freundschaft zwischen Cristina und Meredith festigt, wenn Derek seine Meredith verehrt und sie eine Familie werden, knifflige medizinische Fälle aufgeklärt werden und die jungen Ärzte immer wieder über sich hinauswachsen.
3 – Shameless
Die Gallaghers sind das, was man auf gut deutsch „asozial“ nennen würde. Mutter Monica ist psychisch krank und dauerhaft auf Drogen, sie hat ihre Großfamilie im Stich gelassen und kommt in unregelmäßigen Abständen zum Aufwirbeln vorbei. Vater Frank schmarotzt sich mit dreisten Mitteln durch den Alltag, ist stets betrunken und wacht das ein oder andere Mal auf Parkbänken auf. Fiona ist die älteste Tochter der Familie und bringt sich und ihre fünf Geschwister durch. Dabei hat jedes seinen ganz eigenen Charakter – und ist in manchen Bereichen durch und durch ein berühmt-berüchtigter Gallagher.
Die Serie zeigt mal lustig, mal ernst, was Freundschaft und Geschwisterliebe bedeuten, wie stark sie sein kann und wo sie ihre Grenzen hat. Es geht um soziale Problematiken wie die fehlende Krankenversicherungen und das Wohnrecht, die Schulpflicht, Homosexualität, minderjährige Mütter, Bipolarität,… Und im großen und ganzen um den Alltag der chaotischen Großfamilie. Oft möchte man sich einfach die Augen zuhalten, weil man vor Fremdscham einfach nicht hinschauen oder hinhören möchte – aber genau DAS ist Shameless!
4 – Lie to me
Würdet ihr auch manchmal gerne anderen Menschen in den Kopf gucken? Dr. Carl Lightman kann das. Also – so ungefähr zumindest. Er und sein Team erkennen genau, wann jemand lügt – und zwar anhand von dessen Körpersprache und Mikroausdrücken. Das ist natürlich besondern interessant für beispielsweise Strafverfolgungsbehörden, die ein hohes Interesse daran haben zu wissen, ob ihr Beschuldigter aktuell flunkert oder ehrlich ist. Der Zuschauer begleitet Lightman und seinen Kollegen dabei, wie sie mit angewandter Psychologie Täter stellen und Verbrechen aufklären.
Mir gefällt die Serie deswegen so gut, weil sie den Fokus eben nicht auf Mord und Totschlag legt, sondern etwas so viel Kleineres fokussiert: Winzige Gesten, eine kurz gezogene Mimik, ein Augenrollen, ein Fingerwippen,… Das, was einem im Alltag nie auffällt, aber doch extrem wichtig ist. Ich wette mit euch: Ihr werdet in Gesprächen und Verhandlungssituationen euren Gegenüber plötzlich mit ganz anderen Augen wahrnehmen!
5 – Breaking Bad
In einem Germanistik Seminar in der Uni ging es einmal um „das Böse“. Der Dozent fragte, ob uns eine Figur aus einem Buch, Film etc. einfalle, die durch und durch das Böse verkörpere. Was ich aus diesem Seminar mitgenommen habe: Walter White ist ein Paradebeispiel, wie aus einem Menschen ein böser Mensch werden kann.
Walter White ist Chemielehrer und wird mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Er lebt ein spießiges Leben im Reihenhaus mit seiner Frau Skyler und dem gemeinsamen Sohn, bis ihn eines Tages Geldsorgen aufgrund der kostenintensiven Krebstherapie plagen. Durch einen dummen Zufall trifft er einen seiner ehemaligen Schüler wieder – Jesse Pinkman. Der verdient sein Geld heute als Drogendealer und rasch war die Idee geboren, zusammen in einem umgebauten Camper Crystal Meth zu kochen und zu verticken. Was nur als Lösung für das schnelle Geld gedacht war, zieht Heisenberg (so nennt sich der etablierte Drogenhersteller White inzwischen) immer mehr in einen Sog aus Betrug, Verbrechen, Verrat und Kriminalität. Umkehren ist schon lange nicht mehr möglich, Walter muss sein Werk zu Ende bringen – und geht dabei über Leichen.
Welche Serien schaut ihr momentan – vor allem, wenn es nun früher wieder dunkel wird? Habt ihr es auch gerne kuschelig und gemütlich um euch herum? Und habt ihr vielleicht noch Ideen für Serien, die mir gefallen könnten…? Ich bin sehr gespannt auf eure Vorschläge!