Jahresrückblick 2020
Es ist schon fast eine Tradition, dass am 31. Dezember mein Jahresrückblick online geht. Und das soll auch in diesem besonderen Jahr nicht anders sein! Eine Pandemie internationaler Tragweite hielt uns in Atem und sicher war 2020 für einige Überraschungen gut. Dennoch kann ich sagen: Im Großen und Ganzen konnten wir alle Pläne verwirklichen, die wir uns gesetzt hatten. Unser Traumhaus wurde fertiggestellt, wir haben geheiratet und konnten bei kleinen Urlauben sogar mal kurz die Seele baumeln lassen. Was sonst noch so los war und wie mein Jahr insgesamt lief, lest ihr also in meinem heutigen Jahresrückblick 2020!
Januar
Nach einem ruhigen Silvester startete der Januar aktiv!
Wir wanderten auf den Soisberg im Hessischen Kegelspiel und genossen von dort eine ganz herrliche Aussicht. Die Luft war wunderschön klar und kühl, wobei der Winter im Januar insgesamt eine Pause machte – wir hatten frühlingshafte Temperaturen von bis zu 15 Grad. Nach einem fulminanten Heiratsantrag durfte ich dann auch meinen Verlobungsring beim Juwelier abholen, der an meinen Finger angepasst wurde. Den bekam ab sofort jeder gezeigt. :-) Sowieso startete die Hochzeitsplanung nun so richtig durch. Wir schauten uns zahlreiche Locations an, besuchten Messen, fragten Fotografen und Bands an,… Wie ich gelernt habe, gibt es bei der Organisation einer Hochzeit kein „zu früh“ – mit eineinhalb Jahren Vorlauf waren wir für das ein oder andere tatsächlich schon zu knapp dran. Dennoch konnten wir für alles unsere perfekte Lösung finden und die Vorfreude stieg. Meinen Geburtstag feierten wir wandernderweise, ich hatte mich gegen eine große Feier entscheiden und wollte lieber nur im Kreis meiner Lieben sein. Nachmittags machten wir uns auf den Weg nach Fladungen ins Sonnentau, wo wir lecker speisten und einen schönen Abend verbrachten. Auch unser Häuschen nahm so langsam Form an – die Tiefbauarbeiten konnten abgeschlossen werden und eigentlich sollte die Bodenplatte gegossen werden. Eigentlich – hätte es nicht einen Vermessungsfehler gegeben, der das Ganze auf Anfang Februar verlagerte. Parallel planten wir unsere Bäder und richteten uns gedanklich schon einmal im neuen Zuhause ein. Ein weiteres Highlight war die Alpaka-Wanderung in Ginolfs bei Rhönmomente. Mit Mr. X und Gustav machten wir uns auf durch die bayerische Rhön und lernten allerhand über die possierlichen Tierchen. Ich habe ihnen sogar einen eigenen Blogpost gewidmet! Es war ein wirklich rundum toller Tag.
Februar
Blöderweise kündigte sich gleich zu Beginn des Monats eine Seitenstrangangina an, die mich ins Bett zwang.
Vorher machten wir aber noch unsere Location für die standesamtliche Trauung klar – auch hier kam alles anders, als gedacht! Ursprünglich träumte ich immer von einer Hochzeit auf dem Radom auf der Wasserkuppe, doch als wir uns die Räumlichkeiten dort anschauten, waren wir eher ernüchtert. Am selben Tag besuchten wir aber auch das Schloss Waldeck, was als Feierlocation in Frage kam – und entdeckten, dass es dort ein wunderschönes Trauzimmer mit Blick auf den Edersee gibt. Das sollte es also sein, manchmal ergeben sich die Dinge anders als angenommen! Weiterhin buchten wir unsere Location für die freie Trauung fix und gingen dort zum Probeessen. Es war so köstlich, meine Trauzeugin und ich sind quasi nach Hause gekugelt. :-) Passend zum Thema schauten wir Anfang Februar im Kino den Film „Die Hochzeit“, der mir nicht so recht gefallen hat. Zu viel Alkohol, zu wenig Handlung und um Hochzeit ging es ungefähr zehn Minuten. Der Februar war außerdem der Monat der Badewanne – ich suchte nach wie vor eine freistehende für mein neues Bad und tigerte von Fulda nach Wiesbaden nach Düsseldorf – wo SIE dann endlich stand. Wir verbrachten zwei Tage in der Metropole am Rhein und obwohl wir außer Badstudios nicht viel sahen, gefiel mir die moderne Stadt sehr gut. Parallel wurde unser Haus gefertigt und Ende Februar schließlich aufgestellt. Ruck zuck stand der Rohbau und das Dach war drauf – atemberaubend, das eigene Haus plötzlich stehen zu sehen, an dem man so lange geplant und gefeilt hat. Außerdem haben wir im Februar einen indischen Kochkurs in Bad Vilbel besucht und zufälligerweise mein absolutes Lieblingsgericht gekocht: Chicken Tikka Massala. Kulinarisch ging es außerdem nach Alsfeld zur Bäckerei Rahn, dort findet regelmäßig ein Sonntagsbrunch statt, zu dem allerlei hausgemachte Leckereien geboten werden. Die Kräppel waren wirklich der Hammer!
März
Hutzelfeuer haben hier in der Region eine lange Tradition und auch wir sind jedes Jahr wieder dabei, weil meine Jungs sich in der Kinderfeuerwehr engagieren.
Jedes Jahr wieder ist es faszinierend, den großen Berg aus Reisig, Baumschnitt und natürlich den ausgedienten Weihnachtsbäumen brennen zu sehen. Anfang März verbrachten wir zudem viel Zeit mit Freunden und der Familie bei Spieleabenden und Geburtstagsfeiern. So waren wir etwa im Café del Sol und im neu eröffneten Lokal O Petit Paris in Fulda, wo es leckere Bowls gibt. Außerdem warf ein großes Ereignis seine Schatten voraus: Ich hatte meinen ersten Termin in einem Brautstudio und begab mich gemeinsam mit meinem Sohn, meiner Mama und meiner Trauzeugin auf Traumkleidsuche in Fulda. Anschließend ging es noch in mein Lieblingscafé „Glück“ zum Mittagessen. Nur eine Woche später dann der Einschnitt: Wegen des neuartigen Coronavirus drehte sich unser gesamtes Leben um 180 Grad. Nach und nach machten immer mehr Geschäfte und Restaurants zu, auch Kinos, Schwimmbäder und Co. schlossen ihre Pforten, die Schulen machten dicht, Hotels schlossen ebenso wie Friseure,… Das gesamte öffentliche Leben kam zum Erliegen und jeder wurde angewiesen, zu Hause zu bleiben. In den Supermärkten herrschten kriegsähnliche Zustände und „Hamsterkäufe“ erregten Aufsehen. Auch meine Arbeit im Krankenhaus veränderte sich abrupt, jeden Tag gab es neue Regelungen und Beschlüsse, die kommuniziert werden wollten. Jegliche private Termine wurden gestrichen, mein Mann und ich waren jedoch weiterhin berufstätig und hatten daher Mühe und Not, die Kinder irgendwie unterzubringen. Für die hieß es: Hausaufgaben zu Hause erledigen, aber keine Freunde besuchen, keinen Hobbies nachgehen, nicht auf den Spielplatz,.. Auch die Kommunion, auf die wir uns lange vorbereitet hatten und die im April hätte stattfinden sollen, wurde gecancelt. Keine einfache Zeit für alle! Da keine Ausgangs-, sondern lediglich eine Kontaktsperre angeordnet war, gingen wir als Familie viel mit Linus raus und machten die Wälder rundherum unsicher. Denn das Wetter war an einigen Tagen schon sehr frühlingshaft und bei fast 20 Grad konnten wir auch das erste Mal dieses Jahr auf der Terrasse grillen.
April
Ebenso „eingeschränkt“ setzte sich auch der April fort – mit einer unangenehmen Ungewissheit, was kommt. Wie lange wird das noch so weiter gehen? Was kommt danach?
Eigentlich sollten wir jetzt mit der Familie Ostern feiern, die Kommunion der Kinder ausrichten, Musical spielen, diesen April-Sommer genießen – aber aufgrund der Corona-Pandemie war nichts davon möglich. Meinen eigentlich dafür angedachten Urlaub habe ich trotzdem genommen und wir haben das Beste daraus gemacht. Mich hat zwar eine leichte Migräne geplagt und meinen Sohn erwischte eine schlimme Bronchitis, dennoch waren wir oft draußen und haben das ein oder andere Mal die Wanderschuhe geschnürt. Unter anderem ging es auf den Stallberg, wo ich zum ersten Mal in meinem Leben Bärlauch gesucht habe. Diesen habe ich sogleich zu leckerem Pesto und einem Käseaufstrich verarbeitet. Lecker! Außerdem besuchten wir den nahe gelegenen Haunesee sowie den Singliser See bei Borken, den man aufgrund seines türkisfarbenen Wassers auch die hessische Karibik nennt. Das Wetter passte absolut, ich glaube, ich habe noch nie einen so warmen April erlebt. Über 25 Grad, T-Shirt Wetter und alles blühte in herrlicher Pracht. Perfektes Geburtstagswetter für unseren Linus, der im April vier Jahre alt wurde! Zur Feier des Tages gab es einen extra großen Kauknochen, eine neue Leine sowie ein neues Halsband. Obwohl die Hochzeitsplanungen durch Corona ins Stocken gerieten, schafften wir es im April, unsere Traurednerin (mittels Skype, da Kontaktsperre) klarzumachen und uns mit dem Thema Ringe auseinanderzusetzen. Indes groovte sich zu Hause langsam der Homeschooling-Rhythmus ein – seit fast zwei Monaten waren die Kinder nun nicht mehr in der Schule und mussten all ihre Aufgaben zu Hause bewältigen.
Mai
Dieses Jahr also Distanz in den Mai statt Bollerwagentour und Grillfete…
Naja gut, gegrillt haben wir trotzdem – allerdings als Familie auf dem heimischen Balkon. Den 2. Mai haben wir sogleich genutzt, um eine Goldschmiede zu besuchen und unsere Eheringe… sagen wir… zu konkretisieren. :-) Die Beratung hat uns wirklich gut gefallen und wir haben „unsere“ Ringe gefunden. In Sachen Hochzeit waren wir weiter produktiv und hatten ein tolles Pärchen-Shooting, um Bilder für unsere Einladungskarten zu schießen. Auch die Eheschließung selbst meldeten wir beim Standesamt an – jetzt wird es also bald offiziell! Außerdem waren wir wandern – und haben uns „verwandert“. Erst hat mich das total gefuchst, statt romantischer Moorwege irrten wir durch Wald und Gestrüpp – aber was sahen meine Augen da am Wegesrand…? Eine Koppel mit Schafen und Lamas! Was lernen wir daraus: Nicht immer ist der vorhergesagte Weg der beste. ;-) Ähnliches gilt auch für die Kommunion unserer Kinder, die ganz anders stattfand als ursprünglich geplant: Im kleinen Kreis feierten wir mit drei anderen Kindern und den Omas Gottesdienst, gingen danach lecker Pizza essen und verbrachten einen entspannten Tag. Nach und nach wurden im Mai immer mehr Corona-Regelungen gelockert und wir konnten einige Freunde wieder treffen – mit Abstand und in kleinen Gruppen. Dennoch war es schön, wieder unter Menschen zu sein und Sozialkontakte zu pflegen. So besuchten wir an Christi Himmelfahrt mit Freunden Hofbieber und wanderten bei Kaiserwetter auf die Milseburg – was für eine Aussicht! Abends ließen wir es uns noch im Biergarten schmecken, denn auch die Restaurants öffneten nach und nach wieder ihre Pforten. Des Weiteren standen einige Erledigungen für unseren Neubau an, der im Mai fertig verputzt wurde: Die Fliesen mussten final bestimmt, die Küche feingeplant, die Bäder geplant werden. Auch erste Möbel und Accessoires wie das Sofa oder Lampen bestellten wir bereits, denn aufgrund der Coronakrise können die Lieferzeiten länger als gewöhnlich dauern.
Juni
Sportlich ging es in den Juni – mit einer knapp 9km langen Wanderung in den Schwarzen Bergen in der bayerischen Rhön.
What a view, sag ich nur! Wir haben ordentlich Höhenmeter gemacht und die Ruhe beim Wandern einfach nur genossen. Eine Woche später haben wir den Vogelsberg erkundet und waren am Hoherodskopf wandern. Das Wetter war herrlich diesig und nebelig, ich liebe so etwas ja. :-) Derweil ging für die Kinder die Schule wieder los – in Kleingruppen und tageweise. Obwohl die beiden die Zeit zu Hause auch auf eine ganz eigene Art und Weise genossen haben, war die Freude doch groß, endlich wieder Freunde sehen und treffen zu dürfen. Im Juni hatte ich auch einen weiteren Termin in einem Brautstudio, um mit Abstand und Mundschutz MEIN Kleid zu finden. Leider hat es mir im Laden gar nicht gefallen und mir wurde schnell klar, dass ich bei den klassischen Brautkleidern „von der Stange“ nicht fündig werden. Ich möchte weder eine Boho-Vintage-Braut sein, noch eine Spitzenprinzessin – und bei dem ganzen Glitzer und Tüll komme ich mir als recht schlanke Person irgendwie verloren vor. Stattdessen kristallisierte sich immer mehr heraus, dass ich ein Kleid von einer ganz bestimmten Marke haben möchte. So googelte ich mir die Finger wund, fand einen Laden in Frankfurt, der die von mir favorisierten Modelle führte, probierte an und sagte binnen einer Stunde „yes to the dress“. Danach ging es noch lecker mediterran Essen – ein rundum gelungener Tag! Auch unsere Ringe bestellten wir final beim Goldschmied unseres Vertrauens, der Countdown zur Hochzeit lief! Danach waren wir noch in Fuldas „Saftbar“ essen, hier gibt es jede Menge leckere Pizza, Sandwiches, Wraps und hausgemachte Säfte aller Art. Zum Juni gehören Erdbeeren genauso wie Eiscreme und Swimming Pool – wir besuchten wie jedes Jahr das Erdbeerfeld und aus kiloweise Erdbeeren kochte ich Marmelade, buk Kuchen und fror die süßen Beeren portionsweise für den Winter ein. Außerdem feierten meine Söhne im Juni ihren 9. Geburtstag. Im kleinen Rahmen feierten wir zunächst mit den Verwandten an einem See, um am Tag darauf mit acht Kindern nach Poppenhausen ins Rhöner Tipi-Dorf zu fahren. Dort erlebten wir einen ereignisreichen, indianerstarken Tag bei strahlendem Sonnenschein. Und ein Highlight jagte das nächste: Zum Geburtstag für die Kids gab es von uns Eltern Karten fürs Legoland geschenkt, die wir sogleich einlösten. Den Kindern hat es richtig gut gefallen, sie sind viele Achterbahnen gefahren und durften sich im Lego Shop ihre Herzenswünsche erfüllen. Ich fand es eher okay – trotz coronabedingter begrenzter Personenzahl standen wir an manchen Attraktionen bis zu einer Stunde an und etwa 30 Prozent des Parks konnte man wegen Schließung gar nicht nutzen. Dafür waren die Tickets doch ein wenig zu teuer… Stattdessen verliebte ich mich ein bisschen in das Städtchen Günzburg, wir übernachteten nämlich nicht im Legoland, sondern direkt in der Stadt. Die Altstadt mit dem Markplatz ist total hübsch und es gibt zahlreiche Restaurants, in denen man abends wunderbar draußen sitzen und lecker essen kann.
Juli
Juli – kurz vor den Sommerferien! In den vergangenen beiden Wochen öffneten in Hessen die Grundschule wieder regulär und meine Jungs mussten auf die letzten Meter noch einmal kräftig ackern. Dafür waren die Ferien dann umso ersehnter.
Gleich zu Beginn fuhren wir in den Kurzurlaub ins schöne Fuldatal, genauer gesagt nach Morschen. Dort lernten wir Rotenburg an der Fulda lieben, wanderten auf den Alheimer und gingen lecker essen. Die Jungs wünschten sich in den Ferien außerdem eine Tretboot-Tour, sodass wir uns auf den Weg zum nächsten Weiher machten und mit Linus in See stachen. Bei schönem Wetter besuchten wir überdies den Edersee, wo wir im Oktober standesamtlich heiraten. Wir klärten mit der Location noch einige Dinge ab, probierten das Essen dort und spazierten am See entlang. Und noch etwas konnten wir in Sachen Hochzeit erledigen: Wir probierten die Rohlinge unserer Eheringe an, die für uns angefertigt wurden. Perfekt wurde das der Start in meinen Sommerurlaub durch ein gemütliches Frühstück im Café Glück in Fulda – mein absolut liebstes Frühstücks-Lokal. Am Wochenende darauf verbrachten wir ein paar wundervolle Tage im Hunsrück am Soonwaldsteig. Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, wie schön die Gegend dort ist – unter anderem wanderten wir die Traumschleife Hahnenbachtal und besuchten das Städtchen Kirn. Wieder zu Hause zogen wir die Wanderschuhe praktisch gar nicht mehr aus – unter anderem waren wir in Bischofsheim in der bayerischen sowie in Oberweid in der thüringischen Rhön zum Laufen. Nach langer Corona-Absistenz gönnten wir uns darüber hinaus einen Kino-Abend und schauten „Parasite“ mit jeder Menge Cola und Popcorn.
August
War der Sommer bisher sehr angenehm, schlug die Hitze Anfang August so richtig zu – über 30 Grad zeigte das Quecksilber und wir bauten auf dem Balkon unser Planschbecken auf.
Zum Geburtstag meiner Mama Anfang August unternahmen wir eine Wanderung auf die Milseburg und genossen den Fernblick von ganz oben. Anschließend ging es lecker essen im Lothar Mai Haus in Hofbieber. Außerdem waren wir zum Baden mit den Kindern am Niedermooser See im Vogelsberg – ebenso abgekühlt haben wir uns in der Drachenschlucht bei Eisenach. In der engen Klamm musste man sich an schmalen Felsspalten vorbeischlängeln und konnte die angenehm frische Luft beim Durchlaufen genießen. Unser Haus nahm im August so richtig Form an und wir waren zum Richtfest bei unseren neuen Nachbarn eingeladen. Nicht nur die Küche, auch die Bäder, die Haustür und die Treppe zogen in unseren Neubau ein, die Elektroarbeiten gingen voran und alle Böden wurden fertiggestellt. So packten wir die ersten Umzugskartons, besuchten Möbelhäuser und besorgten jede Menge Dinge fürs neues Heim. Ein unfassbar tolles Gefühl! Ende August waren wir zu Gast im schönen Frankenland und zogen für eine Weinwanderung in die Ramsthaler Weinberge, wo es sehr idyllisch war. Das Wochenende darauf stand schon wieder einiges am Plan, der August war ein wirklich spannender Monat: Ich durfte meinen Junggesellenabschied mit meinen Freundinnen feiern. Wir haben einen tollen Tag in Fulda verbracht mit selbst gebundenen Kränzen, einer informativen Stadtführung sowie einem Abendessen bei meinem Lieblings-Thai Chaang Noi. Ein rundum gelungener Tag, den ich sicher nie vergessen werde!
September
Umzug – unter diesem Motto stand zweifelsohne der September.
Kisten ein- und auspacken, Möbel ab- und aufbauen – jede freie Minute verbrachte ich damit, unseren Umzug zu koordinieren und voranzutreiben. Ich nutzte die Gelegenheit außerdem um kräftig auszusortieren und fragte mich immer wieder: Brauchen wir dieses und jenes noch? Vieles verschenkte oder spendete ich, einiges verkaufte ich für wenig Geld. Die „Baustelle“ wurde derweil mehr und mehr zu unserem neuen Heim, in dem wir uns von Anfang an wohl fühlten. Eine kleine Auszeit tat da unendlich gut: Es ging für uns ins AHORN Berghotel Friedrichroda, wo wir ein wunderbares Wochenende im Thüringer Wald mit leckerem Essen und viel Draußensein verbrachten. Und noch ein Highlight stand im September an: Meine Jungs durften endlich ihre Kommunion feiern, wie sie es sich eigentlich schon für April gewünscht hatten. Nach der Kirche gingen wir zum Mittagessen und Kaffeetrinken in ein Restaurant und genossen den Tag bei herrlichem Wetter. Die ersten Herbststürme zogen schließlich erst Ende September auf.
Oktober
Nachdem der Umzug in unser Traumhaus geschafft war, warf ein weiteres großes Ereignis seine Schatten voraus: Unsere Hochzeit!
Am 10.10.2020 war es soweit und wir gaben und im kleinen Kreis auf Schloss Waldeck am Edersee das Ja-Wort. Anschließend haben wir gemütlich vor Ort Mittag gegessen und sind dann zum Kaffeetrinken zu uns in neue Haus gefahren. Es war ein schöner, entspannter Tag – und obwohl es die ganze Woche zuvor geregnet hatte, wurden wir am Samstag mit Sonnenschein belohnt. In unserem neuen Heim hatten wir uns ruck zuck eingelebt, wenn natürlich auch hier und da noch Kleinigkeiten fehlten. So wurde im Oktober die Rückwand meiner Küche fertig gefliest und es gab jede Menge positive Resonanz. Traditionell gehörte auch der Besuch des Kürbishofs dazu, wo wir nicht zur Kürbisse zum Schnitzen, sondern auch zum Verzehren als Suppe oder aus dem Ofen mitnahmen. Lecker! Außerdem waren wir nach dem Umzugsstress das erste Mal wieder wandern. Dieses Mal ging es ins Werratal nach Nentershausen, wo wir bei schönster Oktobersonne einen neun Kilometer langen Rundweg erklommen. Die letzten Tage des Oktobers wurden dann leider überschattet durch den zweiten Lockdown diesen Jahres, weswegen von Halloween Partys keine Spur war. Meine Kinder hatten dennoch Spaß daran sich zu verkleiden und bei uns im Wohngebiet standen viele Kürbisse und Süßigkeitenkörbe vor den Türen. Eine schöne Geste!
November
Über 20 Grad im November – kaum zu fassen! Linus und ich verbrachten praktisch jede freie Minute draußen, seit wir die Wanderwege direkt vor der Tür haben.
Dennoch wurde der November vom „Lockdown Light“ überschattet. Erneut schlossen in Deutschland alle Restaurants, Kultureinrichtungen, Sportstätten und noch vieles mehr, weil die Coronainfektionen wieder in die Höhe schnellten. Ich muss ganz ehrlich zugeben: Ich bin per se kein besonders geselliger Typ, gehe nie in Clubs und muss nicht jedes Wochenende woanders unterwegs sein. Aber auch mich macht die Situation so langsam etwas verdrossen, weil so viele kleine „normale“ Dinge fehlen: Mal mit den Kindern ins Hallenbad oder in den Tierpark gehen. Freundinnen treffen und unbeschwert durch die Stadt schlendern. Mit meinem Mann frühstücken im Lieblingscafé. Abends einen Film im Kino schauen. Klar ist das Jammern auf hohem Niveau – dennoch möchte ich es aber aussprechen. Der November hielt jedoch auch viele positive Momente für uns bereit – so zog quasi ein neues Familienmitglied bei uns ein: Der Thermomix! Mein Mann organisierte uns das Gerätchen und bisher bereuen wir seine Anschaffung keine Sekunde. Ich habe Brot und Kuchen gebacken, Marmelade gekocht, vorzügliches Gulasch kredenzt, Eis und Süßspeisen gezaubert,… Er läuft jeden Tag und ich probiere gerne neue Dinge damit aus. Außerdem wurde es Ende November dann doch richtig frostig und wunderschön winterlich draußen – umso gemütlicher machten wir es und drinnen und verliehen unserem Haus den letzten Feinschliff. Auch der erste Advent stand ins Haus – hier gab es neben Zimt-Apfel-Torte auch selbstgemachte Lebkuchen vom Blech.
Dezember
Die Adventszeit wird dieses Jahr anders – ganz anders als all die anderen Jahre zuvor.
Nach dem „Lockdown light“ folgte aufgrund der steigenden Infektionszahlen der „Lockdown hard“ – eineinhalb Wochen vor Weihnachten schlossen im Dezember wieder alle Geschäfte außer die des täglichen Bedarfs, sämtliche Kultur- und Freizeiteinrichtungen und die Kontaktbeschränkungen wurden noch einmal verschärft. Kein Weihnachtsmarkt, kein Kaffeeklatsch mit den Paten, keine Weihnachtsfeiern. Obwohl ich darüber durchaus traurig bin, kann ich dennoch einen Funken Positives abzugewinnen: Es wird eine Vorweihnachtszeit ohne den Stress, der uns sonst alljährlich heimsucht. Hetzen von Termin A zu Termin B, hier eine Probe, da eine Feierstunde, schnell noch die Verwandtenbesuche unterbringen,… Ich habe stattdessen die Zeit genutzt und in meiner Küche allerlei Köstlichkeiten hergestellt, die ich an Freunde und Verwandte geschickt habe. So wussten alle, dass wir an sie denken, und konnten sich die Weihnachtszeit versüßen. :-) Endlich konnte ich in der Adventszeit auch vor einem flackernden Kamin sitzen, das war ja schon immer mein Traum. Nachdem wir uns im neuen Heim richtig eingelebt und das Quecksilber endlich unter die 0 Grad fiel, besorgten wir Brennholz und ließen es knistern. Unbeschreiblich schön, diese Wärme! Dazu leuchtete der Weihnachtsbaum im Wohnzimmer und wir machten es uns bei Punsch und Spielen so richtig gemütlich. Die Feiertage verbrachten wir ausschließlich zu Hause und kochten lecker, schauten Weihnachtsfilme, gingen wandern,… Stressfrei und erholsam! Mein Mann und ich hatten beide Urlaub und haben es unfassbar genossen, mal in den Tag hineinzuleben und nur für uns da zu sein. Die Kinder waren aufgrund des Lockdowns ebenfalls ab Mitte Dezember zu Hause und so konnten wir jeden Morgen gemeinsam mit einem ausführlichen Frühstück starten. Wir unternahmen kleine Ausflüge und versuchten alles in allem das Beste aus der Situation zu machen – wohlwissend, dass wir gesund waren und uns damit glücklich schätzen konnten. Als i-Tüpfelchen schneite es kurz nach Weihnachten in der Rhön und wir konnten herrlich wandern gehen. Silvester feiern wir heute Abend ganz ruhig zu Hause, da es ohnehin ein Böllerverbot gibt, fällt dieses Fest eigentlich total ins Wasser. Bei Raclette und „Activity“ lassen wir das Jahr gemeinsam ausklingen.
Klar – 2020 verlief ganz anders, als jeder von uns es sich hatte träumen lassen. Corona bestimmte unseren Alltag und gerade am Jahresende könnte man dazu neigen, zu schimpfen und zu fluchen. Aber versuchen wir doch lieber, uns auf die positiven Dinge zu besinnen – und starten frisch ins neue Jahr 2021! Ich jedenfalls wünsche euch beste Gesundheit, viel Glück und einen guten Rutsch.