Urlaub in Oberhof
Ich liebe Kurzurlaube – einfach mal raus aus dem Alltag, etwas Neues erkunden und als Familie viel Zeit miteinander zu verbringen. Diese Gelegenheit hatten wir im August, als wir ein Wochenende in Oberhof verbrachten. Warum es uns dort hin verschlagen hat, was man da so machen kann, wo wir genächtigt haben und wie es uns gefallen hat, könnt ihr heute in meinem Blogpost lesen! :-)
Oberhof liegt im Thüringer Wald direkt am Rennsteig und ist vor allem für seinen Wintersport bekannt – hier finden regelmäßig Weltmeisterschaften unter anderem im Biathlon, Bob oder Skispringen statt. Doch auch in den anderen Jahreszeiten lohnt sich ein Besuch in Oberhof, denn es lässt es sich dort auch vorzüglich wandern. Vor ungefähr 20 Jahren war ich schon einmal mit meiner Mama hier, damals verbrachten wir unseren Sommerurlaub hier. Ganz schön lange her – das schrie ja schon fast nach einer Wiederholung! So schenkten wir meiner Mama dieses Jahr besagten Kurztrip und machten uns mit der ganzen Familie inklusive Linus auf den Weg nach Thüringen. Von uns aus beträgt die Fahrzeit etwa eineinhalb Stunden, also wirklich nicht der Rede wert und die perfekte Distanz für ein paar Tage Auszeit!
Eine unserer Wanderungen führte uns auf den Schneekopf, auf dem die Gehlberger Hütte steht. Die Wanderwege sind sehr gut beschildert und man hat auf vielen Wegen die Möglichkeit, einzukehren. Wir hatten jedoch immer Picknick dabei und waren dann abends essen – daher kann ich über die Hütten nichts sagen. Die meisten Wege sind auch für Kinder gut geeignet, denn hier warten interessante Hinweistafeln, Erlebnispfade oder Spiele. So fanden wir zum Beispiel eine Tannenzapfenwerfstation, an dem man seine Zielsicherheit messen konnte. Ich habe sogar den Baum umgeworfen und einen Punkt bekommen. :-)
Natürlich sind auch Flora und Fauna wunderschön, gerade im Spätsommer. Überall wächst wilde Heide, die Disteln blühen und am Wegesrand befinden sich unzählige Blaubeerbüsche. Oben auf dem Schneekopf angekommen, wurden wir mit einer wirklich atemberaubenden Ausblick verwöhnt – man konnte über Wälder, Wiesen und Berge von Erfurt bis zur Wasserkuppe schauen. Zudem bestand oben auf dem Berg die Möglichkeit Rast zu machen, es gibt dort Bänke und Tische aus Holz für ein Picknick with a view.
Der Wind blies allerdings wirklich frisch – wie man an Linus Ohren gut erkennen kann, die verwegen im Wind wehen. Er hatte einen Heidenspaß daran herumzuflitzen und mit uns zu wandern. Überhaupt hatten wir im Urlaub noch nie Probleme mit ihm, er passt sich schnell an die neue Umgebung an und fühlt sich mit seinen Menschen ruck zuck überall heimisch. Auch im Hotel war er willkommen, es war kein Problem ihn bei uns im Zimmer unterzubringen. Zudem bieten sich zahlreiche Möglichkeiten für kleine und große Gassirunden direkt vor der Tür.
Das Ahorn Panorama Hotel Oberhof
Bereits bei unserem letzten Urlaub in Oberhof vor zwei Jahrzehnten waren wir zu Gast im Panorama Hotel, was wohl zu Oberhof gehört wie die Streusel zum Kuchen. Es stammt aus den 60er Jahren, verfügt über fast 500 Betten und ist gebaut wie eine Schanze, die über dem Ort thront. Man erkennt es von überall aus und die Architektur ist bis heute etwas Besonderes. Zu den DDR-Zeiten galt es als DAS Prestige-Hotel und genoss jahrelang einen exzellenten Ruf.
Doch in den vergangenen Jahren häuften sich die negativen Bewertung auf diversen Portalen – das Haus sei ganz schön in die Jahre gekommen, das Essen nicht wirklich gut, die Außenanlagen wirkten ungepflegt, die Zimmer sähen altbacken aus… Um nur einige Kritikpunkte zu nennen. Nun wurde das Panorama Hotel jedoch von der Ahorn Gruppe übernommen, die bereits einige Hotels in Thüringen und Sachsen betreibt.
Als wir im August dort waren, waren die Renovierungsarbeiten noch in vollem Gange – hier tut sich gerade einiges. Die Zimmer werden modernisiert, die Außenanlagen neu gestaltet (eine Minigolfanlage sowie ein Streichelzoo befinden sich im Aufbau) und neben dem Haupthaus befindet sich ein riesiges Spieleparadies mit Hüpfburgen, Trampolinen und Co. für die jungen Gäste. Insgesamt wird das Hotel familienfreundlicher gestaltet, was man auch schon an vielen Stellen sieht: Der Speiseraum ist hell und groß und auch das Frühstüksbuffet selbst bekommt von mir nur Lob: Egal zu welcher Uhrzeit, alle Speisen sind vorrätig, frisch und hübsch angerichtet. Auch ein extra Kinderbuffet wird gestellt, hier gibt es vor allem frisches Obst und Gemüse, Reiswaffeln, Käsespießchen,… Und nicht nur Nutella! Wir haben an einem Abend auch im Restaurant gegessen, der Service war zügig und freundlich und das Essen hat Groß und Klein geschmeckt. Täglich werden vom Hotel aus geführte Wanderungen sowie ein Kinderprogramm angeboten – hier wird beispielsweise gebastelt und gewerkelt, sodass sich auch junge Eltern mal eine Auszeit ohne die Kurzen gönnen können.
Perfekt ist jedoch längst noch nicht alles im Ahorn Panorama HotelOberhof – klar, ein solcher Umstrukturierungsprozess dauert seine Zeit und nicht alles kann von heute auf morgen verändert werden. Davon zeugten die zwei riesigen Schrottcontainer, auf die wir direkt von unserem Fenster aus blickten – ich habe sie als Symbol für den Wandel angesehen. ;-)
Im hauseigenen Pool sieht es beispielsweise noch echt böse aus: Kaum ein Spind funktioniert, die Deko dort hat schon Jahre auf dem Buckel und von einem ausgeschriebenen „Wellness-Bereich“ mag ich erst gar nicht reden. Der entspricht nämlich längst nicht dem Standard, den wir sonst von anderen Hotels kennen. Für meine Jungs war es dennoch toll, abends in den Ferien noch einmal schnell in den Pool zu hüpfen, der sogar bis 22 Uhr geöffnet hatte. Zum Hotel gehörte außerdem einst einige Disco, die nun ganz geschlossen hat – keine Ahnung, ob sie noch einmal öffnet oder was damit geschieht. Der DDR-Charme weht überdies noch durch den ein oder anderen Flur, vor allem in den oberen Etagen,wo noch der original grüne Teppich von damals verlegt ist. Auch von außen merkt man, dass das Haus schon mehr als 50 Jahre lang steht – man sieht Risse in der Fassade und durch die fehlende Dämmung zieht es bei windigem Wetter ganz schön. Ich bin gespannt, was Ahorn in den nächsten Jahren daraus macht und denke, die Ansätze sind auf jeden Fall die richtigen.
Vom Hotel aus sind es nur wenige Schritte bin ins Zentrum von Oberhof, was wir des Öfteren besuchten. Unter anderem befindet sich dort die Glasbläserei „Glasstube“ mit Schauwerkstatt, der Thüringer Wald ist ja bekannt für seine Glasbläserkunst. Ich MUSSTE dort einfach hinein, weil ein ganzjähriger Weihnachtsmarkt angepriesen war. Hier gab es allerlei feine und kitschige Sachen, ich habe euch mal ein paar Eindrücke festgehalten. Gekauft habe ich natürlich auch etwas, ihr kennt meinen Hang zu ausgefallenem Baumschmuck… Ein rotes Vögelchen musste mit und wird mich nun immer an Weihnachten an unseren kleinen Urlaub in Oberhof erinnern. :-) Wir durften auch beim Glasblasen zuschauen, das fanden vor allem meine Kinder total spannend.
Abends waren wir schließlich im Retsaurant Cortina im Ortskern essen, dort gibt es typische Südtiroler Spezialitäten. Wir hatten unter anderem Vollkornpizza und Spaghetti mit Rinderfilet, was alles fein angerichtet war. Das Wetter war zudem so schön, dass wir sogar draußen auf der Terrasse sitzen und speisen konnten. Das Ambiente im Cortina ist wirklich toll und es hat allen gut geschmeckt. Da der Kuchen so verlockend aussah, gönnten wir uns nach dem warmes Essen noch etwas Süßes – und die Schokotörtchen waren wirklich jede Sünde wert!
Am nächsten Tag standen dann noch zwei Must-sees auf dem Programm, sodass wir uns nach dem Frühstück gleich auf den Weg machten. Zum einen wollte ich unbedingt die Wintersportattraktionen sehen, die jedes Jahr unzählige Sportler, Fans und Besucher nach Oberhof locken. Vor allem die Schanze fand ich richtig faszinierend, im Fernsehen wirkt der ganze Aufbau gar nicht so mächtig wie in echt. Da fühlt man sich echt klein daneben! Ich habe früher mit meinen Großeltern jeden Winter Skispringen geschaut und wir haben vor dem Fernseher mit den deutschen Adlern mitgefiebert. Die Biathlon Station sah etwas trostlos weil leer aus, voll in Betriebt war jedoch der Bikepark – hier geht es mit dem Mountain Bike rasant den Berg hinunter und mit dem Lift wieder hoch.
Zum anderen interessierte ich mich für den Rennsteiggarten, einen botanischen Garten am Ortsrand Oberhofs, in dem es zahlreiche heimische und exotische Pflanzen zu begutachten gibt. Außerdem hat man von hier aus einen wunderschönen Blick über den Thüringer Wald – auch das Wetter spielte voll mit und bescherte uns Sonne und blauen Himmel. Im dortigen Café gibt es hausgemachten Kuchen und orignial Thüringer Rostbratwurst vom Grill.
Wie ihr wisst, mache ich liebend gerne in Deutschland Urlaub und zeige gerne Flecken, die sicher nicht auf den klassischen Bucketlists der fancy Travelblogger stehen. Euer Feedback zeigt mir oft, dass das gut ankommt – deswegen freue ich mich immer, wenn ich euch in Text und Bild mit zu meinen Urlaubszielen nehmen kann. Meine Kamera ist mein stetiger Begleiter auf Reisen und ich würde fast sagen, dass sich Fotografie zu einem Hobby von mir gemausert hat.
Denn ihr dürft mir glauben – um uns herum ist es wunderschön, wenn man nur die Augen aufmacht und richtig hinschaut entdeckt man seine Umgebung ganz neu. :-)
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[…] ich finde dort immer ein Stückchen Weihnachten. (Erinnern wir uns kurz an den Weihnachtsmarkt in Oberhof im August!) So auch hier, als wir am nächsten Tag am Berg Lützelsoon spazieren gingen. […]
[…] Geschenk für sie hatten wir uns einen Kurztrip ausgedacht und fuhren so alle gemeinsam nach Oberhof ins berühmte Panorama-Hotel. Dort genossen wir noch einmal das letzte Ferien-Wochenende, gingen […]
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