Adventskränzchen – Kugelmarkt Lauscha
Schön(es) zum Fest – so lautet das Thema des heutigen Adventskränzchens. Was für mich zu einem schönen Fest dazugehört…? Ganz klar, der Besuch (mindestens) eines Weihnachtsmarkts. Für meine Familie und mich ist es zu einer wunderbaren Tradition geworden, wenige Tage vor Weihnachten einen Kurzurlaub einzulegen und einfach mal vom Alltag abzuschalten. In diesem Jahr ging es zum Kugelmarkt Lauscha – und ich möchte meine Eindrücke heute mit euch teilen!
Ja, ein bisschen sehe ich aus wie ein Michelin-Männchen – auf dem Bild trage ich ein T-Shirt, einen Wollpullover, eine Fleecejacke und eine Winterjacke mit einem dicken Schal. Es war wirklich knackig kalt und da ich es liebe, bei Kälte draußen zu sein, hatte ich mich eben entsprechend gewappnet. :-)
Über dem Kugelmarkt Lauscha
Lauscha ist weltweit bekannt für seine Glasindustrie und vor allem für den dort produzierten Christbaumschmuck. Die Glasbläserei prägt das gesamte Stadtbild – eine Manufaktur reiht sich an die nächste. Viele bieten auch sogenannte Schauwerkstätten an, in denen man zusehen kann, wie Glas geblasen wird. Oder aber man legt selbst Hand an und fertigt sich sein eigenes gläsernes Kunststück – natürlich immer unter professioneller Anleitung. Wir haben fasziniert zugeschaut, wie die Glasbläser vor der heißen Lampe arbeiteten – ein Handwerk, dem sonst kaum Beachtung geschenkt wird!
Der Kugelmarkt findet stets an den ersten beiden Adventswochenenden statt und lockt Besucher aus Nah und Fern an. Wir mussten das Auto etwas außerhalb der Stadt parken und dann mit einem Shuttlebus fahren, was ganz unkompliziert funktionierte. Lauscha liegt im Thüringer Wald auf 625 Metern Höhe – und wie ihr seht, hat es hier schon kräftig geschneit. Für mich ging also der Traum vom Winter Wonderland in Erfüllung. :-)
Eindrücke vom Kugelmarkt Lauscha
Auch wenn der Thüringer Wald vielleicht nicht unbedingt das Szene-Reiseziel ist, lohnt sich der Weg dorthin auf jeden Fall. Wenn ihr Wintersport- oder Wanderfans seid, kommt ihr hier voll auf eure Kosten.
Der Kugelmarkt Lauscha selbst ist klein und beschaulich. In Holzbuden verkaufen Glasbläser ihre Werke und natürlich hat sich auch das Städtchen entsprechend herausgeputzt. Viele Tannenbäume schmücken die Ortsmitte, die mit bunten Kugeln verziert sind. Kennzeichnend für das Stadtbild sind außerdem die mit Schiefer verkleideten Häuser, die man in der Region sehr häufig zu sehen bekommt.
Besonders zur Abendstunde wirkt die weihnachtlich geschmückte Stadtmitte sehr stimmungsvoll – dann kommen die vielen Lichter erst so richtig zur Geltung. Ich würde sagen, Lauscha hat etwas richtig Romantisches an sich, wie die Stadt so im Tal liegt und mit Puderzucker bedeckt ist. Das große Gedränge, das man von Weihnachtsmärkten aus Nürnberg, Dresden und Co. kennt (nicht, dass diese Märkte nicht schön seien!) bleibt auf dem Kugelmarkt Lauscha gänzlich aus. Mit einer echten Thüringer Bratwurst in der Hand schlendert es sich ganz vorzüglich durch das verträumte Städtchen, in dem die Zeit irgendwie ein bisschen stehen zu bleiben scheint.
Und nicht nur der Kugelmarkt selbst ist ein Highlight: Auch die vielen Glasbläsereien halten ihre Pforten für Besucher geöffnet. Hier gibt es noch weit mehr als nur Kugeln – Glaskunst aller Art darf hier bewundert und natürlich auch gekauft werden. Ich habe jede Menge Kitsch mitgenommen, zum Beispiel Baumbehang in Form eines Erdbeertörtchens, eines Lebkuchenmännchens oder einer Kaffeetasse. Wenn schon, denn schon! Die Ausbeute zeige ich euch demnächst auf Instagram, wenn es ans Baumschücken geht.
Für jeden Geschmack, für jedes Hobby (Autos, Tiere, Pflanzen, Sport,…) und jede Vorliebe gibt es in Lauscha Glaskunst en masse. Selbstverständlich alles von Hand und in liebevoller Kleinstarbeit gefertigt. Ich hätte den ganzen Tag durch die Glasbläsereien ziehen und mich inspirieren lassen können, doch nachdem meine Einkaufstüte prall gefüllt und ich durchgefroren war, machten wir uns langsam auf den Weg in Richtung Hotel.
Ziemlich erledigt von all den vielen schönen Eindrücken fielen wir dann dort ins Bett – und ehrlich gesagt war meine Vorfreude auf Weihnachten nun einmal mehr geweckt. Denn in diesem Jahr sollte unser Baum nicht in ganz klassischem Silber erstrahlen, sondern ein richtiges kleines Kunstwerk werden!
Oberweißbacher Bergbahn
Für den nächsten Tag hatten wir noch einmal große Pläne: Es sollte hoch hinaufgehen, und zwar mit der Oberweißbacher Bergbahn. Sie ist die schmalste Standseilbahn der Welt zum Transport normalspuriger Eisenbahnwagen und überwindet eine Höhendifferenz von über 300 Metern auf einer Fahrbahnlänge von knapp 1400 Metern. Mit nicht einmal 6 km/h fährt die Oberweißbacher Bergbahn so langsam, dass man die Aussicht rundherum in Ruhe genießen kann.
Wir sind an der Talstation Obstfelderschmiede eingestiegen und dann von dort aus auf die Hochebene um Oberweißbach gefahren. Vor allem für die Kinder war es ein absolutes Highlight, in einem solch außergewöhnlichen Zug so weit nach oben zu fahren. Dank der großen Fenster konnten sie die ganze Zeit nach draußen schauen, sodass die 18 Minuten Fahrt wie im Flug vergingen.
Zwar ist die Bergbahn heute eine Attraktion, früher war sie für die Bewohner der Hochebenen des Schwarzatals jedoch ein wichtiges Beförderungsmittel: Mussten sie sonst die Materialien für die Glas- und Porzellanproduktion zu Fuß und mit Muskelkraft aus dem Tal bei 25 Prozent Steigung auf den Berg transportieren, brachte die 1923 eröffnete Bahn eine wirkliche Erleichterung. Eine Straßenverbindung, geschweige denn Autos, oder der Bau einer normalen Bahnstrecke waren damals unmöglich. Der Eisenbahningenieur Dr. Wolfgang Bäseler hatte schließlich die entscheidende Idee: Eine Standseilbahn mit einem keilförmigem Transportwagen für Güter und ein stufenförmiger Personenwagen sollten sich in der Mitte einer Strecke kreuzen. Das war die Geburtsstunde der Oberweißbacher Bergbahn, deren rekonstruierte Wagen bis heute ihren Charme versprühen.
Übrigens hatten wir einen blinden Passagier an Bord: Die Wagen der Bergbahn waren schon hübsch weihnachtlich geschmückt und in jeden hatte sich ein Schneemann versteckt. Außerdem liefen die Vorbereitungen für die Bergbahn-Weihnacht, die am dritten Adventswochenende (also gerade jetzt) stattfindet. Hier warten viele Überraschungen auf Groß und Klein und die gesamte Bahnanlage erstrahlt in einem wunderschönen Lichterglanz.
Alles in allem war unser Kurztrip nach Lauscha ein voller Erfolg. Was mir besonders gut gefallen hat, ist die Entschleunigung. Ich wollte bewusst nicht in eine große Stadt fahren, sondern ganz in Ruhe Zeit mit meiner Familie verbringen. Ohne Hektik, ohne Stress, ohne stickige U-Bahn-Luft und überfüllte Fußgängerzonen mit rappelvollen Einkaufszentren. Genau das hat wunderbar geklappt, sogar inklusive einer dicken Portion Schnee. Falls ihr also ein wenig Kraft tanken wollt und ganz für euch sein wollt, dann kann ich euch den Thüringer Wald nur empfehlen!
Ich war vergangenes Wochenende unterwegs – was wohl die anderen Bloggerinnen so Schön(es) zum Fest machen…?
Lasst euch überraschen und schaut zum heutigen Adventskränzchen bei Anni und Katrin vorbei – die beiden freuen sich auf euren Besuch!
Eure Marie
Das hört sich ganz toll an – nächstes Jahr geh ich da auch shoppen… Weihnachten ist schließlich schon in 11 Monaten!
Ja das geht schneller als man denkt. :P
ohh das schaut ja lauschig aus! ich hätte auch nochmal Lust auf einen Weihnachtsmarkt … war diese Saison nur auf einem :/
liebste Grüße auch,
❤ Tina
Bei uns sind die Weihnachtsmärkte glücklicherweise auch zwischen den Jahren geöffnet, da war ich nochmal auf einem. :)
Weihnachten und dann auch noch Schnee. Besser gehts wirklich nicht. Die Bilder sind wundervoll
Stimmt, der Schnee hat’s perfekt gemacht. :)
Ich war heute auch auf dem Weihnachtsmarkt! Für mich gehört es einfach dazu. Die Füße gefrieren, Menschenmassen, Glühwein trinken und die Zeit genießen! Leider hat bei uns heute der Schnee gefehlt aber sonst war es perfekt!
Die Eindrücke vom Kugelmarkt in Lauscha sind wirklich sehr toll! Danke dafür :)
Liebe Grüße
Saskia
Hah, Eisfüße hatte ich auch. :P
Das klingt wirklich schön. Und wieder was dazu gelernt. Hatte nie etwas von Lauscha und den Glasbläsereien gehört :)
Lg, Silvie
Der Thüringer Wald ist keine allzu bekannte Urlaubs-Region – völlig zu Unrecht. :)
Was für ein wundervoller Beitrag und tolle Fotos! Weihnachtsmärkte sind das Beste an dieser Saison
Liebe Grüße aus Wien, Menna von Lines & Rhymes Universe
Grüße zurück nach Wien. :)
Sehr informativer Artikel. So eine Kugelmarkt würde ich auch sehr gerne besuchen. Zu sehen, wie eine Glaskugel entsteht, ist nicht nur für Kids interessant, sondern auch für Erwachsene. Die Fahrt mit der Bergbahn sieht auch richtig toll aus. Sehr schöne Eindrücke.
Liebe Grüße, Selda.
Ja es war ein toller Ausflug. :)
Das sieht wirklich gemütlich aus. Wir waren am Samstag mal wieder in Erfurt auf dem, aber das war sooo voll. Das macht dann auch keinen Spaß wirklich. Danke für deinen Tollen Einblick. ;)
Alles liebe
Oh ja, Samstag ist in Erfurt echt die Hölle los… Waren auch schon zwei Mal da!
… Nur Uninformierte fahren am Wochenende zum Weihnachtsmarkt nach Erfurt Da es dort so schön ist, kommen am WEviele Busse.
Das Schicksal teilen wohl viele schöne Weihnachtsmärkte – am Wochenende ist es dort voll…
„Ein wirklich toller, hilfreicher und informativer Beitrag!!
liebste Grüße auch,
❤ Tina
:-)
Ohh wie toll, davon habe ich bisher noch nie was gehört. Finde ich aber super schön.
Das sind wirklich tolle Eindrücke.
Ich wünsche Dir noch einen schönen 3 Advent.
Lisa <3
Danke, den wünsche ich dir auch. :)