(K)ein Tag in Digitalien
Heute bin ich versehentlich eine Stunde zu früh aufgestanden und war somit auch schon eine Stunde vor Beginn meines ersten Seminars an der Uni. Nach einer kurzen Runde Ärgern über 60 verschenkte Minuten Schlaf sah ich das Ganze positiv, hatte ich doch mein Ultrabook zum Arbeiten mit im Gepäck. Also: Gemütliches Plätzchen suchen, Müsliriegel parat legen, los geht’s.
Erster Schritt: Ins Uni-WLAN einwählen. Doch… Oh Schreck! Verbindung nicht möglich. Auch nach mehreren Versuchen: Keine Zugang ins World Wide Web. Verzweifelt rufe ich den Techniker und Admin meines Vertrauens an, der schnell feststellt: Es handelt sich um ein Konfigurationsproblem meines PCs. Na fein – also kein Internet, geht ja auch ohne, ging ja schließlich viele Jahre lang ohne, das wird schon nicht so schwierig sein.
Zunächst lese ich einen sprachphilosophischen Text. Schon auf der dritten Seite begegnen mir die ersten Fremdwörter und Auszüge aus russischer Literatur. Schnell goo… Ach verdammt, geht ja nicht. Ich kämpfe mich also ohne Hilfe durch, zugegebenermaßen bin ich zu faul um mich in der Bibliothek durch Lexika und Wörterbücher zu wühlen. Nach getaner Arbeit übe ich mich noch ein wenig in Photoshop-Bildbearbeitung. Da gab es doch so tolle Tutorials, gleich mal bei Youtube schauen… Aber offline wird das nichts, hatte ich ja ganz vergessen.
Mittlerweile ist das sowieso egal, meine geschenkte Stunde ist um und das Seminar beginnt. Jede Sitzung startet mit einem Impulsreferat, doch heute ist die Referentin krank. So möchte ich schnell selbst die wichtigsten Fakten des heutigen Themas recherchieren, da erinnert mich das kleine gelbe Dreieck beim Öffnen meines Browsers daran, dass ich wohl heute dumm sterben muss. Glücklicherweise gibt der Dozent selbst einen kurzen Überblick und alles wird gut. Eineinhalb Stunden vergehen wie im Nu, gleich geht es mit ein paar Freunden zum gemeinsamen Mittagessen in die Stadt. Wir verabreden uns immer via Facebook, das geht schnell, einfach und belastet das studentische Budget nicht. Doch die Kommunikation gestaltete sich heute schwierig – von einer kam nämlich keine Antwort…
Also ich persönlich glaube ja nicht, dass sich dieses Internet durchsetzt. Und ihr?
Noch schlimmer wird es wenn der Strom ausfällt. Wie hat die Menschheit das nur ausgehalten?!
Ich habe keine Ahnung. :-)